Nach dem Memorandum of Understanding zwischen dem Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) und der Universität Wrocław (UWr) aus dem Jahr 2021 wird die Partnerschaft zwischen den Forschungsgemeinden in Sachsen und Breslau (polnisch Wrocław) mit der neuen Konferenz CASUSCON gefestigt. Auf der Veranstaltung sollen Bereiche der zukünftigen Zusammenarbeit identifiziert werden. Die erste CASUSCON findet vom 11. bis 14. Juli 2022 in Breslau statt. Dort treffen Fachleute des HZDR, insbesondere des Görlitzer Center for Advanced Systems Understanding (CASUS), auf Kolleg*innen folgender Forschungseinrichtungen in Breslau: Universität Wrocław, Medizinische Universität Wrocław, Naturwissenschaftliche Universität Wrocław und Technische Universität Wrocław.

Die neue Konferenz wurde durch das polnisch-deutsche HZDR-Institut CASUS inspiriert, das 2019 in der Europastadt Görlitz/Zgorzelec – auf halbem Weg zwischen den Metropolregionen Dresden und Breslau gelegen – gegründet wurde. Das HZDR und die Universität Wrocław gehören zu den Gründungspartnern des CASUS.

„Diese Konferenz ist eine Fortsetzung der erfolgreichen gemeinsamen Bestrebungen der vergangenen Jahre, die unter anderem zur Gründung des CASUS geführt haben. Das unterstreicht wie eng und belastbar unsere Beziehungen sind. Die CASUSCON als neuartige wissenschaftliche Einrichtung zeigt, dass die Zusammenführung der Forschungsgemeinschaften in Sachsen und Niederschlesien ein enormes Potential birgt“, betont der Sächsische Staatsminister für Wissenschaft, Sebastian Gemkow, der die Konferenz am 11. Juli 2022 gemeinsam mit seinem polnischen Kollegen, Wojciech Piotr Murdzek, im Generalkonsulat in Breslau eröffnet. „Solche Kooperationen stärken nicht nur die Regionen an der Grenze, sondern ganz Europa.“

Genauso wie am CASUS wird die Systemforschung auch bei der CASUSCON (UWr-CASUS-HZDR International Conference on Advanced Systems Research) im Mittelpunkt stehen. Die Konferenz wird von der Universität Wrocław in Zusammenarbeit mit dem CASUS und dem HZDR sowie in Verbindung mit der Medizinischen Universität Wrocław und der Naturwissenschaftlichen Universität Wrocław organisiert. Die viertägige Veranstaltung wird vom deutschen Generalkonsulat in Breslau unterstützt und steht unter der Ehrenschirmherrschaft des Polnischen Ministers für Bildung und Wissenschaft. Die knapp 60 eingeladenen Fachleute werden Vorträge zu Themen aus den Bereichen Gesundheits- und Biowissenschaften sowie Materie- und Energieforschung halten.

Sachsen und Niederschlesien – gemeinsam erfolgreich

„Ich freue mich sehr über das Engagement der Wissenschaftsgemeinschaften in Niederschlesien und Sachsen, die Zusammenarbeit zu verbessern und zu stärken“, sagt Prof. Eugeniusz Zych von der Fakultät Chemie der Universität Wrocław und einer der Konferenzleiter. „Die Veranstaltung ist ein sehr wichtiger Teil der Aktivitäten, die wir gemeinsam mit unseren sächsischen Partnern durchführen wollen. Ich glaube fest an den Erfolg dieses Projekts, und die bisherige sehr gute Zusammenarbeit mit dem HZDR bestärkt mich in diesem Glauben. Ich schätze zudem die Unterstützung der Ministerien beider Seiten für unsere Bemühungen, das Projekt schnell zu einem effektiven Instrument für die Durchführung ehrgeiziger Forschung auf höchstem Weltniveau zu machen.“

„In den vergangenen Jahren ist es uns gelungen, die Beziehungen zwischen Niederschlesien und Sachsen – zwei Hochburgen der Wissenschaft in Polen und Deutschland – zu stärken. Mit dieser Konferenz gehen wir einen weiteren Schritt, um die Zusammenarbeit auszubauen: Mit vereinten Kräften wollen wir weltberühmte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in die Region holen, uns erfolgreich um europäische Forschungsgelder beträchtlichen Umfangs bewerben und bewährte Konzepte für den Wissens- und Technologietransfer austauschen“, erklärt Prof. Sebastian M. Schmidt, Wissenschaftlicher Direktor des HZDR.


Über das Center for Advanced Systems Understanding

Das CASUS wurde 2019 in Görlitz gegründet und betreibt digitale interdisziplinäre Systemforschung in unterschiedlichen Bereichen wie Erdsystemforschung, Systembiologie und Materialforschung. Innovative Forschungsmethoden aus Mathematik, theoretischer Systemforschung, Simulation, Daten- und Computerwissenschaft werden mit dem Ziel eingesetzt, komplexe Systeme von bisher nie dagewesener Realitätstreue abzubilden und so zur Lösung drängender gesellschaftlicher Fragen beizutragen. Kooperationspartner sind das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR), das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig (UFZ), das Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik in Dresden (MPI-CBG), die Technische Universität Dresden (TUD) und die Universität Wrocław (UWr). Das Zentrum wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) sowie des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Kultur und Tourismus (SMWK) gefördert und wird als ein Institut des HZDR geführt.