CASUS-Doktorand Maximilian Böhme ist einer von drei jungen Forschungstalenten, welche in diesem Jahr das begehrte Lawrence Fellowship erhalten. Nach erfolgreicher Verteidigung seiner Doktorarbeit in Deutschland wird er voraussichtlich Mitte des Jahres in die USA wechseln und dort am Lawrence Livermore National Laboratory im Bundesstaat Kalifornien eine über das Stipendium finanzierte Postdoktorandenstelle antreten.

Das renommierte Stipendium des Lawrence Livermore National Laboratory, einer vom US-Energieministerium finanzierten Großforschungseinrichtung, gibt es seit vielen Jahren. Mehr als 100 Bewerbungen treffen jedes Jahr ein. Normalerweise setzen sich Kandidatinnen und Kandidaten der besten US-Universitäten im Bewerbungsprozess durch. „Dass ich einer der wenigen Stipendiaten bin, die nicht in den USA promoviert haben, macht mich natürlich besonders stolz“, sagt Böhme.

Neben dem Werdegang spielt bei der Bewerbung auch das vorgeschlagene Forschungsthema eine große Rolle. Böhme hat am CASUS einen Simulationscode entwickelt, um Materie unter extremen Bedingungen (hoher Druck, hohe Temperatur) exakt zu beschreiben. Solche Simulationen ermöglichen genaue Einblicke in Fusionsexperimente, wie sie dort in Kalifornien durchgeführt werden. In den kommenden Monaten plant Böhme, eine neue Methode zur exakten Berechnung des Transports elektromagnetischer Strahlung in dichten Plasmen zu entwickeln. Sollte er damit erfolgreich sein, würde dies zu neuen Erkenntnissen in der Astrophysik und der Laser- oder Trägheitsfusion führen.

Das Stipendium gilt 24 Monate. Viele der bisher Ausgezeichneten übernahmen direkt danach eine Professur oder ihnen wurden festen Stellen am Lawrence Livermore National Laboratory angeboten. Einige wechselten in die Industrie. „Ich kann noch nicht sagen, was ich danach machen werde. Sicher ist aber, dass mir dieses Stipendium mehrere interessante Türen öffnet“, ist Böhme überzeugt.

Das Lawrence Livermore National Laboratory befindet sich in der Stadt Livermore, die etwa 70 km östlich von San Francisco liegt. Die rund 9.000 Beschäftigten forschen zu Fragen der nationalen Sicherheit der USA. Das Themenspektrum reicht hierbei von der Kerntechnik bis zu biologischen und chemischen Gefahren. Zudem befasst sich das Zentrum mit der Entwicklung neuer Technologien zur Nutzung verschiedener Energiequellen, darunter auch die Laser- oder Trägheitsfusion.